StelvioPremiere

…am sonntag, 21. mai, zur passeröffnung in 2017. Kaiserwetter war angesagt und so konnte wir die passeroberung in angriff nehmen.nach dem col de la bonette war das die zweithöchste passstraße in den alpen für mich. Nicht ganz fit genossen wir mit vielen anderen radlern den aufstieg zum stilfser joch. Ich fand den aufstieg mit den kehren ganz human, die steigung war die ganze zeit über ziemlich gleichmäßig. Der col de la bonette hat da mehr „abwechslung“ zu bieten ;-(.
Oben war dann der bär los und wir genossen in ruhe mit alpenburger und capuccino die aussicht. Überraschend viel schnee lag auf der südseite des stelvio. Fast wie im winter. Danach ging es die 4i8 kehren wieder hinunter. Die letzten 14 kilometer blies uns dann im tal ein ordentlicher gegenwind ins gesicht…
…2 tage später sollte es noch mal auf den stelvio gehen 😉 …der #giro100 war im anflug!

Salzkammerguttrophy A-Strecke …Alles Kopfsache oder wie?

Das Vorgeplänkel erspare ich mir, die Anspannung war groß genug, Donnerstag war Anreise, Freitag die üblichen Wege plus ein kurzes Einfahren, nach Weißenbach geradelt zum Assistenzpunkt 3 und mir eine Flasche mit 400gr KH und 5 Gel versteckt. Hier sollten wir 3 mal vorbeikommen, das sollte reichen um evtl. Energieengpässen entgegenzuwirken. Eine Flasche davon, plus weitere etliche Gel hatte ich am Start schon dabei.

5.00 Start bei milden 13°
Nach ca. 1,5 km ging es in den ersten Anstieg, 850 HM standen als Aufwärmprogramm auf dem Höhendiagramm. Jedenfalls waren die Beine wie Pudding, der Puls viel zu hoch und vom Kopf her war ich überhaupt nicht bereit für dieses Ding. Das besserte sich leider auch nicht, als nach und nach Fahrer um Fahrer an mir vorbei zog, kaum ne Stunde unterwegs und ich hatte den ersten Tiefpunkt des Tages schon erreicht, das konnte ja noch heiter werden. Bergab dann das gleiche Drama, wie auf rohen Eiern fuhr ich auf dem teilweise recht groben Schotter die ersten 400 HM wieder runter, auch hier rauschten etliche Fahrer an mir vorbei. Dann erneut 300 HM hinauf und das erste Mal durch die ewige Wand gefahren, schon standen über 1000 HM auf der Uhr und es ging auf einem kurzen Flachstück zurück nach Bad Goisern. Irgendwo zwischendrin hatte ich mein Höhenprofil verloren, shit happens, die Berge kommen wie sie kommen. Nach ca. 4h hatte ich dann so halbwegs meinen Rhythmus gefunden und mich daran gewöhnt das heute die Psyche eine sehr große Rolle spielen wird. Wenn du im Kopf nicht bereit bist kannst du noch so gut in Form sein, dann wird das hier nix. Also immer in kleinen Abschnitten gedacht, die 130 km mit 4600 HM wollte ich auf jeden Fall schaffen, dann wäre man noch mal in Bad Goisern und könnte ja….
So gings ständig auf und ab, die gleichmäßigen langen Berge fand ich noch nicht mal so schlimm, die hatten meistens um die 10-12% und ließen sich gut fahren. Dann gab es aber noch kleine, eklige, plötzlich aus dem Nichts auftauchende Rampen mit 25% und mehr, die zogen mir dermaßen die Körner. Rauf aufs Rad und fahren, wieder runter, schieben,schinden und fluchen.
Bei der zweiten Durchfahrt durch die ewige Wand dann Stau, etliche Fahrer der F-Strecke (37 km/1100Hm) waren hier unterwegs, man sah teilweise an ihren Abfahrkünsten das da nicht viel ging, endlich konnte ich auch mal an anderen vorbei rauschen.

Nach 7,5 h hatte ich 100 km und ein wenig über 4000 HM, pah das war eben die Hälfte und ich war dermaßen im Eimer, nie und nimmer geht sich das heute hier aus. Groß raus nehmen und pausieren war nicht, der Organisator hatte etliche Kontrollpunkte mit Timelimits auf der Strecke eingerichtet. Bis dato hatte ich so gut wie keine Pause gemacht, nur immer kurz an die Labe ran, die Flasche mit Wasser oder Iso auffüllen lassen und nach 1 Minute war ich auch schon wieder weg. Ab da wurde dann auch die Mittagswärme spürbar, es war 12.oo und in den breiten Waldwegen schien die Sonne erbarmungslos herunter. Zum letzten Mal ging er herunter nach Weißenbach, was für eine Abfahrt. Glitschige Felsen, Wurzeln, verdammt das ist kein Weg hier ist ne senkrechte Wand bergab, rutschte ich die 1,2 km mit -18% herunter. Die ganz gefährdeten Stellen wurden zusätzlich durch Fangnetze gesichert, rechts war nur noch Abgrund.
Dann das Flachstück nach Bad Goisern, ich war in einer ca. 15 Mann starken Gruppe der F-Strecke, sie waren fertig und ließen es noch mal richtig laufen und scherzten über die schöne Runde.
Bei der Streckenteilung meldete sich wie erwartet der Schweinehund in meinem Kopf und sprach recht deutliche Worte, „fahr nach links und gib auf, du hats mehr als genug gemacht, du packst das eh nicht“.- Der Streckenposten vor mir mit der winkenden Fahne hörte das natürlich nicht und wie von Geisterhand gesteuert bog ich nach seinen Anweisungen nach rechts mit dem Schild A-Strecke. Im Vorfeld hatte ich etliche Berichte gelesen, auf dem 20 km Flachstück zum Salzberg sollte man sich schonen und gut verpflegen, aber sich keines falls noch ein Rennen liefern. Natürlich kam es anders und zu 5 gings mehr als sportlich voran. Irgendwann klinkte ich mich aus und fuhr mein eigenes Tempo bis zur nächsten Verpflegung. Dort erfuhr ich das ich noch einen Puffer von 90 min hatte, also das erste mal nach 10h das Rad in die Ecke gestellt und 10 min Pause eingelegt.
Danach folgte der Salzberg, 3,5 km mit 600 HM an der steilsten Stelle knappe 40% !!! steil. Die 9 Serpentinen zum Anfang konnte ich noch durchfahren, dort aber musste ich sogar beim schieben pausieren und aufpassen das man nicht wegrutscht.
Aller 30 min drückte ich mir ein Gel in den Rachen und spülte es mit einem Schluck Wasser hinunter, 5 min später hatte ich wieder genug Dampf in den Beinen um gleichmäßig und recht langsam den letzten großen Anstieg mit 700 HM auf die Rossalm zu meistern. Mittlerweile waren 13 h um und zum ersten Mal an diesem Tag wusste ich, das Ding hast du im Sack wenn nix unvorhergesehenes passiert. Der Vorsprung bis zum Timeout betrug zwar nur noch 60 min, aber bergab lies ich es ordentlich laufen und die letzten 400 HM bergauf quatschte ich mit einem Leidensgenossen und 2 Gels weg. Durch die Bäume hindurch sah mal wie sich der Himmel über den Bergen schwarz verfärbte und in der Ferne grollte es bereits….
Die letzten 20 km flach/bergab nur ein winziger Huckel mit 80 HM, ich fluchte vor mich hin was dieser Mist hier soll, ich war fertig und wollte nicht mehr einen Meter bergauf fahren. Inzwischen war es fast finster im Wald, Brille runter und auf gut Glück in die Abfahrt in der Hoffnung da liegt nix im Weg. Mittlerweile hatten sich aus grummeln und dunklen Wolken ein super Gewitter entladen, ich konnte kaum was sehen so peitschte das Wasser ins Gesicht. Unbeirrt fuhr ich Richtung Ziel, es war keine Zeit und kein Platz zum unterstellen, und nach mir wurden sogar noch Fahrer aus dem Rennen genommen aufgrund des Gewitters. Im Ziel bekam ich das Grinsen kaum aus dem Gesicht, ich hatte das Ding nach 15,5 h mit 211 km und 6800HM gefinisht. Schnell im Kofferraum die Klamotten gewechselt und dann noch bis Mitternacht an der Abschlussparty im großen Festzelt teilgenommen (Gab herrlich salziges Brathändl mit Pommes) Nach knapp 22h auf den Beinen fiel ich recht ko ins Bett.

„Leider nichts wurde angesichts der 14 A-Starterinnen aus dem erhofften weiblichen Rekord-Finish. Außer der Slowakin Barbara Skandikova erreichte nämlich keine weitere Frau das Ziel. Unter den Opfern von Hitze, Zeitlimits und technischen Defekten befand sich auch Local Hero Martina Deubler, die auf Rang vier liegend mit Magenproblemen aufgeben musste.Sie befand sich damit allerdings in (teils prominenter) Gesellschaft. Bei den Herren blieb eine runde Zahl von 222 Teilnehmern auf der Strecke (gestartet waren ca. 670 Teilnehmer) – unter ihnen auch Andreas Goldberger, der nach einem missglückten Überholmanöver am alten Rodelweg stürzte und sich Laufrad und Bremsscheibe demolierte. Die letzten bissen, wie es fast schon Tradition gewordene Trophy-Gewohnheit ist, die Hunde bzw. ein heftiges Gewitter mit brutalen Sturmböen und Starkregen – was das bekannt euphorische Goiserer Moderatorenteam und Publikum aber nicht daran hinderte, sie lautstark willkommen zu heißen“

Col de la Bonette

…mal wieder hochgefahren. Eine verdammt lange steigung mit teilweise 10%. Aber zum glück gibt es immer wieder ein paar erholsame stücke. Das wetter war spitze und so waren auch etliche radler unterwegs.

Stippvisite in Italien

…nach den tourdefrance tagen in den vogesen gehts jetzt in den alpen wärmer weiter. Die erste tour ging an die italienische grenze zum col de l’arche (1991m) Der rollte ganz gut nach oben und unten. Das wetter ist ne ecke besser als in den vogesen und auf 2000 m konnte man die ausichten sehr gut in kurzkurz geniessen.